Seit vergangenem Jahr besucht ein gehörloses Kind die erste Klasse der
Grundschule Kaufering. Um ganz normal am Unterricht teilzunehmen, ist
immer ein Gebärdensprachdolmetscher dabei. Doch nur dolmetschen war
Rektorin Henriette Beltz nicht genug. Sie wünschte sich echte Inklusion.
So entstand die Idee, das die Schülerinnen und Schüler der Grundschule
die Gebärdensprache in ihren Grundsätzen erlernen. Zum Ende des letzten
Schuljahres ist der Unterricht probeweise angelaufen und war sehr
erfolgreich. Die Kinder hatten großes Interesse an dieser für sie
ungewohnten Sprache. So wurde das Angebot dieses Schuljahr noch weiter
ausgebaut. So haben nun alle Schüler und Lehrkräfte die Möglichkeit, die
Gebärdensprache zu lernen.
Um dieses Projekt zu ermöglichen, wurde Gebärdensprachdozent Ingo
Langlotz engagiert. Selbst gehörlos ist er als Dozent hervorragend
geeignet. Er hat sich von seinem Hauptberuf einen Tag pro Woche
freistellen lassen, damit er den Unterricht regelmäßig abhalten kann.
Das kostet natürlich Geld. Um das Projekt so durchzuführen hat die
VR-Bank Landsberg-Ammersee als erster Großsponsor die Grundschule mit
einer Spende unterstützt.
"Bei so einem wichtigen und aktuellen Thema wollen wir natürlich dabei
sein und helfen" sagt Manfred Doll, Leiter der Abteilung Marketing und
Kommunikation.
Da der Gebärdensprachunterricht keinen Platz im offiziellen Lehrplan
hat, und die Schule somit keine Mittel von Behörden erhält, ist die
Schule auf Spenden angewiesen. Hierfür wurde extra ein gemeinnütziger
Förderverein gegründet. Jetzt lernen die Kinder fleißig Wörter und auch
schon kleine Dialoge mit Ingo Langlotz. So sieht echte Inklusion aus.
Ein Gebärdensprachlehrer für die Grundschule Kaufering

Kinder und Lehrer freuen sich über den neuen Gebärdensprachunterricht: Gebärdensprachdozent Ingo Langlotz, Marktbereichsleiterin der VR-Bank, Regina Zacherl und Rektorin Henriette Beltz bei der Spendenübergabe mit einigen der Schülerinnen und Schülern.