Die Kids von heute kennen nur noch elektronische Spiele? Weit gefehlt. An der Grundschule Windach begeistert sich eine große Gruppe von Kindern für etwas ganz anderes: Schach. In vier Leistungsklassen trainieren Schüler der zweiten bis vierten Jahrgangsstufe anhand des altehrwürdigen „Spiels der Könige“ ihre Konzentrationsfähigkeit und strategisches Denken. Das beeindruckt die ganze Schulfamilie, wie die diesjährige Schach-Diplomfeier bewies.
Die Aula war proppenvoll, als 50 junge Denker nach Prüfungen und Abschlussturnieren von Bürgermeister Richard Michl und Vertretern der VR-Bank Landsberg-Ammersee Medaillen, gerahmte Diplome und Trophäen entgegennahmen. Die Besten unter den Zweitklässlern waren Elias Lautenbacher, Moritz Süppel und Philine Löffler. Bei den Drittklässlern siegte Samuel Schmitt vor Julius Egenter und Jakob Görtz. Bester Viertklässler war Moritz Hofbauer vor Luis Feldt de Carvalho und den punktgleichen Felix Futterknecht, Marvin Kopfmüller und Tim Gross. Bei den Mädchen gewann die Zweitklässlerin Marta Liszka sensationell alle Partien und damit Gold, Silber ging an Laura Busam und Alicia Kempkens, Bronze an Emma Killer und Nicole Schuster.
Eine Überraschung gab es für gleich sieben Schachteams: Sie dürfen Ende Juli nach München fahren und direkt neben der Allianz-Arena beim Kinder- und Jugendschachturnier des FC Bayern mitmischen.
Die VR-Bank Landsberg-Ammersee, die das Schulschach seit Jahren finanziell unterstützt, spendierte obendrauf noch drei Schachuhren und Kinokarten für die Gewinnermannschaften des Grundschulcups. Überreicht wurden die Preise von Grit Tetz, ab 1 .August neue Leiterin der Geschäftsstelle Windach und vielen Kunden bereits wohlbekannt als Geschäftskundenberaterin in Eresing.
Dankbar für die Förderung von seiten der Bank und der Gemeinde zeigte sich Rektor Erich Bachmaier. Er rief in Erinnerung, was dieses Schuljahr bayernweit Furore machte: Windacher Schüler gewannen Gold- und Bronzemedaillen beim Bayerischen Grundschulcup in Kempten. Ein toller Erfolg, der vor allem Schachlehrer Dr. Bernhard Vonach zu verdanken sei – er wisse die Begeisterung der Schüler immer wieder anzufachen, so Bachmaier.
Vonach spielte prompt den Ball zurück: Der Rektor schaffe optimale Bedingungen für den Schachunterricht, weil er diesen im Stundenplan in den Vormittag zu integrieren weiß, statt ihn in den leistungsschwächeren Nachmittag zu schieben. Das ist einmalig in ganz Bayern und bescherte der Windacher Schule das Qualitätssiegel „Deutsche Schachschule“ - ein Prädikat, mit dem sich deutschlandweit nur 20 Grundschulen schmücken dürfen.
Zu guter letzt gab es für alle Gäste als Knobelaufgabe ein Puzzle – und natürlich nicht irgendeins, sondern das in acht Teile zerbrochene Schachbrett des Königs von Frankreich. Einzig der Familie Löffler gelang das Kunststück, das Brett wieder zusammenzufügen. Der König und seine Dienerschaft sollen vor 400 Jahren daran gescheitert sein.